Die beim Aufbau und Betrieb des STT-Shields und der SuSE aufgetretenen Fragen sind mit Antorten hier zusammengefasst. Verwenden Sie bei neuen allgemein gültigen Fragen bitte die unten angegebene Kontaktadresse.

F1: Warum kann man STT über die meisten herkömmlichen FM-Relais nicht oder nur stark eingeschränkt nutzen?

A1: Die meisten FM-Relais haben eine Begrenzung des NF-Frequenzgangs. STT belegt ein Spektrum unterhalb von 140 Hz, das in der NF-Aufbereitung der meisten FM-Relais abgeschnitten wird. Sinnvoll wäre eine Regeneration der STT-Daten im Relais, ähnlich wie bei einem Duplex-Digipeater. Dies lässt sich am Relais meist leicht nachrüsten.


F2: Warum lassen sich Sender mit PLL-Aufbereitung für STT meist nicht nutzen?

A2: Phasenregelschleifen haben i.d.R. eine Zeitkonstante von etwa 10ms. Einerseits sollen sie Frequenzabweichungen möglichst schnell ausregeln können, doch andererseits dürfen sie die gewünschte FM nicht ausregeln! Daher liegt diese Zeitkonstante unterhalb des Sprachfrequenzbereichs, aber leider auch dort, wo sich das Spektrum der STT-Modulation befindet. Der STT-Hub wird daher als Störung einfach weggeregelt. Bei PLL-Geräten mit 9k6-Dateneingang kommt es auf einen Versuch an. Sendeaufbereitungen, die einen Mischquarz und nicht die PLL selbst modulieren, müssten verwendbar sein.


F3: Warum dauert das Einlesen von DCF77-Daten länger als eine Minute?

A3: Da nur ein Teil der DCF77-Daten durch Paritätsbits gesichert wird, werden immer zwei aufeinander folgende Zeitrahmen komplett eingelesen. Nur wenn sie sich um eine Minute unterscheiden, wird die Zeit und das Datum übernommen. Im optimalen Fall dauert das zwischen 2 und 3 Minuten, je nachdem wann das STT-Shield bezogen auf den DCF77-Rahmen eingeschaltet wurde. Bei Empfangsfehlern wird ein blinkendes Fragezeichen oder ein hüpfender Punkt vor dem Monatsnamen angezeigt. Wer es schneller haben will, kann einen GPS-RX anschliessen. Die Umschaltung zwischen Sommer- und Winterzeit muss dann jedoch manuell erfolgen, da diese Information nicht via GPS übertragen wird.


F4: Die SSI-Kalibrierung scheint beim erneuten Einschalten des Funkgerätes manchmal etwas verschoben zu sein. Woran liegt das?

A4: SSI-Spannungen werden in FM ZF-ICs meist an einer gekrümmten Diodenkennlinie erzeugt, um einen großen Bereich überstreichen zu können. Viele dieser Ausgänge sind aber nur unzureichend temperaturkompensiert und geben daher bei gleichem Eingangssignal und unterschiedlicher IC-Erwärmung nicht die gleiche SSI-Spannung ab. Das Problem kann man mit einem Thermostaten am ZF-IC abmildern oder sogar ganz beseitigen. In die SuSE lässt sich ein NTC einbauen, der den Effekt ebenfalls kompensieren kann.


F5: Die interne Uhrzeit läuft ohne Neueinstellung via DCF77, GPS oder QTR etwas zu langsam. Was kann man tun?

A5: Der 16 MHz-Quarz des ATmega328P schwingt dann etwas zu tief. Empfehlung: Ausbau des SMD-Quarzes auf dem Arduino-uno und Einbau einer Serienschaltung aus einem 30pF-Trimmer und eines neuen 16MHz-Quarzes. Alternativ lässt sich auch einer der beiden 30pF Kondensatoren vom Quarz nach Masse durch einen Trimmer ersetzen. ACHTUNG: Frequenz nicht direkt am Quarz messen! Die Lastkapazität des Messkopfs verfälscht die Messung. Ggf. die LCD- oder I2C-Refreshrate (10Hz) messen.


F6: Warum ist die Fehlerrate der optimierten Codierung auch bei rauschfreien Signalen via Funk höher als bei der Standard-Codierung?

A6: RX und TX müssen Frequenzen bis unter 1 Hz noch ohne Phasenverschiebung übertragen können. Die meisten Transceiver haben jedoch an den FSK-Ein-/Ausgängen Kondensatoren, die wie ein Hochpass mit einer Grenzfrequenz von einigen Hz wirken und bei der optimierten Codierung eine zu hohe Phasenverzerrung erzeugen. Abhilfe bringt eine galvanische Kopplung zum Modulator. Zudem machen sich das Phasenrauschen der Frequenzaufbereitung von TX und RX hier störender bemerkbar. Bei DCF-, Quarz- oder echten VFO-Aufbereitungen treten diese Probleme normalerweise nicht auf.


F7: Was passiert in einem Schaltjahr, wenn die Uhr im STT-Board am 29. Februar nicht gestellt wird?

A7:

Die Software hat in der Version 1 keine eigene Datumskorrektur und zeigt dann das falsche Datum "30.Feb" an. Das passiert auch beim Übergang von Monaten mit nur 30 Tagen.


F8: Kann man STT auch auf KW oder mit SSB einsetzen?

A8: Wahrscheinlich nicht, denn die Nachbarkanalstörungen auf KW werden das meist verhindern. Auf den höheren KW-Bändern (10 m) müsste es jedoch funktionieren.


F9: Ist STT auch als Erweiterung von DV-Relais einsetzbar?

A9: Abgesehen davon, dass das wegen des schon vorhandenen Datenkanals kaum sinnvoll ist, wird der Sprach-CODEC das STT-Signal wegen seines geringen Pegels einfach maskieren, so dass nichts von STT übertragen wird. Bei höheren NF-Pegeln dürfte das Sprachsignal deutlich leiden. Kurz: Diese Nutzung ist nicht empfehlenswert.


F10: Lässt sich STT zur Vermittlung via Echolink nutzen?

A10: Ja, innerhalb von STT bietet der Call-Squelch bereits einen ersten Ansatz dazu. Über den auch bei Echolink vorhandenen Datenkanal wäre dies machbar. Ob es auch direkt über den NF-Kanal funktioniert muss noch erprobt werden. Wahrscheinlich wird aber eine untere Bandbegrenzung der NF das verhindern.


F11: Kann man die QTC- und QST-Übermittlung von STT mit dem Funkrufsystem verbinden?

A11: Das ist mit gewissen Einschränkungen bei der Textmenge realisierbar. Das Abonnieren von Rubriken wird aber nicht möglich sein, u.a. weil die Datenmenge dafür zu groß wäre.


F12: Welchen Zusatznutzen könnte STT bei einem FM-Relais noch bringen?

A12: Denkbar wäre z.B. ein automatisches Peilsystem am Relaisstandort, dessen Daten via STT als Telemetrie ständig übertragen werden, um Störer schneller finden zu können. Das QTE-Paket ist dafür bereits vorgesehen. Eine Kreuzpeilung kann dann eine einzelne Station ohne Hilfe selbst durchführen.